Die verborgenen Städte – das sind jene Städte, die ich im Lauf meines Lebens bereist habe. Poesie sind bereits die Namen jener Orte, in denen ich mich von einer Nacht bis zu einem Jahr
aufgehalten habe: Lagos, Chioggia, Erice, Cuzco, Narvik, Siem Reap, Montepulciano, Petra, Pontevedra, Ras-al-Khaimah, Funchal, Cordes-sur-Ciel, Norcia, Lissabon, Derinkuyu, Bolsena, Covarrubias,
São Paulo, Spoleto, Görlitz, Cortona, Victoria, Estella, Castelnau-de-Montmiral, Palmanova, Pamplona, Qawra, Bled, Solothurn, Zaragoza, Ayutthaya, Pola, Grado, Tavira, Toulouse, Ithaka, Oxford,
Weimar, Castellabate, Aix-en-Provence, Gubbio, Enna, Santiago de Compostela, Bauchi, Albi, Dublin, Ziburu, Sliema, Dansai, Orvieto, Beijing, Huesca, Portoroz, Saint-Antonin-Noble-Val, Malcesine,
Orthez, Eygalières, Georgioupoli, Narni, Montefalco, Mâcon ...
Schon im Titel ein Zitat aus Italo Calvinos „Unsichtbaren Städten" („Le città invisibili"), soll das Buch dort ansetzen, wo Calvino aufhörte: Es spürt die in Städten verborgenen Spuren von
Ängsten und Begierden, von Taten und Träumen auf. Doch während Calvino Phantasie-Orte wie Armilla, Despina, Smeraldina und Berenice schuf, heißen meine Städte Aix-en-Provence, Montepulciano,
Orvieto und Zaragoza.
Auf Reisen durch Italien, Frankreich, Spanien und Portugal entstanden literarische Städteporträts, die sich an Beobachtungen, an der Oberfläche entzünden und von dort aus in die Tiefe der Stadt
und die Schicksale ihrer Bewohner vordringen. Denn auch für diese realen Städte gilt Calvinos Wort: „Städte wie Träume sind aus Wünschen und Ängsten gebaut, auch wenn der Faden ihrer Rede geheim
ist, ihre Regeln absurd, ihre Perspektiven trügerisch sind und ein jedes Ding ein anderes verbirgt."
Ein kleiner Teil dieser Städteporträts wurde bereits im Italien-Newsletter www.tutto-bene.at veröffentlicht, andere erschienen als Lesereisen in diversen Reisemagazinen. Durch diese literarischen
Porträts mit einer Länge zwischen einer und fünf Seiten zieht sich ein thematischer Faden: Tage und Nächte, Plätze und Promenaden, Kinder und Greise, Lebenslust und die Leichtigkeit des Seins,
störrischer Eigensinn und verstörendes Leid, Naturschauspiele und sprechende Steine, diabolische Stunden, in denen das Vertraute kippt, und himmlische Botschaften, die die Welt wieder ins rechte
Lot rücken ...
Am liebsten sitzt Günter Exel mit Notizbuch, Druckbleistift und Espresso auf einer Piazza im Süden und beobachtet Menschen … Als langjähriger Chefredakteur von Tourismusfachmedien sowie als Marketingleiter eines Reiseveranstalters ging er ganz in seiner Doppelpassion Reisen und Schreiben auf. Heute ist Exel selbständiger Marketingconsultant; etliche seiner literarischen Reisen sind auf dieser Seite nachzulesen.